Wir freuen uns sehr, bei der OOP2020 als Sprecher mit 2 Vorträgen dabei sein zu dürfen. Mit vielen Tracks zu spannenden Themen rund um Softwareentwicklung verspricht die OOP wieder ein echtes Highlight zu werden. Das Motto 2020: „Into the unknown“
Digitale Ökosysteme beginnen dort, wo die Komfortzone aufhört
Digitale Ökosysteme leben von einer starken Vernetzung über Unternehmensgrenzen hinweg und ermöglichen neue Geschäftsmodelle. Dadurch begegnen Softwarearchitekten neuen Herausforderungen, wie z.B. ein besonders hoher Grad an Unbekanntem oder Sicherstellung von Ende-zu-Ende-Qualität.
Während viele schon erfolgreiche Fälle von digitalen Ökosystemen und Plattformökonomie aus den USA bekannt sind, hat die deutsche und europäische Wirtschaft noch erhebliches Aufholpotenzial. Insbesondere auch, was B2B-Ökosysteme angeht, sind die Branchen Mobilität und Produktion sehr vielversprechend.
Wir haben schon in mehreren Branchen und an mehreren Ökosystemen und Plattformen (z.B. Automotive, Mobility, Smart City, Finance, Agriculture) mitgearbeitet und würden unsere Erfahrungen gerne mit anderen Architekten teilen.
Während EAM einen starken Fokus auf das eigene Unternehmen und die Schnittstellen nach außen haben, muss im Falle von digitalen Ökosystemen das gesamte Ökosystem betrachtet werden. Insbesondere als Initiator eines digitalen Ökosystems und als Initiator einer entsprechenden Plattform zur Etablierung des Ökosystems hat ein Unternehmen mit vielen Herausforderungen zu kämpfen und tritt in eine unbekannte Welt.
Wir bieten Architekten einen zugeschnittenen Crashkurs in digitalen Ökosystemen und Plattformökonomie, zeigen Chancen und Herausforderungen für Architekten auf und geben pragmatische Tipps, was Architekten tun oder lassen sollten.
[Vortrag von Marcus Trapp, Matthias Naab, Matthias Koch]
Die Rolle von Architektur im Zeitalter von KI und autonomen Systemen
KI und autonome Systeme sind auf dem Vormarsch und dabei hochgradig von Daten abhängig. Das Thema ist omnipräsent und häufig sehr algorithmisch, daten-zentriert, auch codenah beleuchtet. Der Blick auf die Gesamtarchitektur von Systemen, die KI enthalten, fehlt dabei oft. Unser Vortrag unterstützt Softwarearchitekten dabei, den Überblick zu behalten und die wesentlichen Fragen zu stellen. Dazu orientieren wir uns an Schritten der Datensammlung, des maschinellen Lernens und der Modellnutzung, um Architekturaspekte systematisch zu beleuchten.
Aktuelle Betrachtungen fokussieren häufig auf detaillierte technische Aspekte mit dem Fokus, wie bestimmte Algorithmen für unterschiedliche Anwendungsfälle verwendet werden können. Technische Publikationen sind oft sehr algorithmisch und codenah und für Architekten nicht ausreichend. Als Architekten müssen wir uns daher künftig zunehmend damit auseinandersetzen, wie wir KI als Werkzeug und Funktionalität in „normalen“ Systemen einsetzen. Dadurch ergeben sich neue Herausforderungen und Fragestellungen. Insbesondere der Betrachtung von Daten und Fragen wie den folgenden:
- Wie integriert sich die KI als Baustein im Gesamtsystem?
- Was wird wann woraus gelernt und welche Daten werden dazu einbezogen?
- Zu welchen Zeitpunkten wird ein Modell gelernt und wann wird nachgelernt?
- Wie werden Modelle verteilt und deployed?
- Wie werden Modelle im Gesamtsystem verwendet, um Resultate zu bekommen?
- Bei autonomen Systemen: Lernt jede Instanz (z.B. Auto) selbst weiter, oder findet Lernen nur in zentralen Servern statt?
- Welche Daten müssen in der Gesamtbetrachtung wie bewegt und wo gespeichert werden, um geeignet lernen zu können?
- Wie ist der Bezug zwischen den technischen Umgebungen von Data Scientists, die Machbarkeiten erproben und Algorithmen auswählen, und den ausführenden Gesamtsystemen, in denen KI-Algorithmen verwendet werden?
Der Fokus unseres Vortrags liegt nicht auf Algorithmen, sondern auf der Gesamtarchitektur von allen Vorgängen und Systemteilen rund um Systeme, die KI enthalten. Damit wollen wir Architekten einen Rahmen an die Hand geben, sich schneller in solchen Systemen zurechtzufinden, besser über solche Systeme kommunizieren zu können und im Endeffekt auch bessere Systeme designen zu können. Dazu führen wir grundlegende Begriffe und Konzepte ein, aber ohne in die Details unterschiedlicher Algorithmen abzutauchen. Wir geben Hinweise für Architekten, die Systeme entwerfen müssen, auf was zu achten ist, welche Aspekte zu unterscheiden sind und wie entwickelte Ideen kommuniziert werden können.
[Vortrag von Dominik Rost und Matthias Naab]
Wir freuen uns auf eine spannende Konferenz und viele interessante Diskussionen und tiefgehenden Austausch. Hier geht es zum vollständigen Konferenzprogramm.