Fraunhofer IESE - Smart City Atlas veröffentlicht

Smart City Atlas von Bitkom, Fraunhofer IESE und weiteren Partnern veröffentlicht

Der vorliegende Smart-City-Atlas von Bitkom, Fraunhofer IESE und 13 weiteren Partnern nimmt erstmals systematisch diejenigen Städte in den Blick, die einen integrierten Smart-City-Ansatz im Sinne einer themenübergreifenden Kooperation verfolgen. Durch den Einsatz neuer Technologien sollen vernetzte Infrastrukturen entstehen, um urbanen Herausforderungen wie der Energie- und Verkehrswende zu begegnen. Durch digitale und an den Bedürfnissen der Bürger ausgerichtete Dienstleistungen soll die Lebens- und Standortqualität vor Ort gesteigert werden.

Die Ergebnisse sind in einem kostenlosen Studienbericht verfügbar. Die Städte werden zudem über einen interaktiven Online-Atlas vorgestellt.

 

Die Studie thematisiert mehr als einzelnstehende digitale Innovationen in den Handlungsbereichen. Sie gibt eine strukturierte Übersicht der 50 Vorreiterstädte in Deutschland und zeigt deren jeweilige strategische wie organisatorische Herangehensweise an die Digitalisierung vor Ort auf. Zudem werden die Einbindung von Bürgern, Akteursgruppen und Partnern vor Ort aufgezeigt und hervorzuhebende Projekte aus jeder Kommune dargestellt. Die dargestellten Ergebnisse basieren auf Vorrecherchen und Experteninterviews mit Digitalverantwortlichen der Städte. Sie stellen eine Momentaufnahme mit Stand März 2019 in einem sich rasant entwickelnden Thema dar.

Die Bundesländer mit den meisten Vorreiter-Kommunen sind Nordrhein-Westfalen (15) und Baden-Württemberg (8). Beide Bundesländer fördern die Digitalisierung von Städten und Regionen mit spezifischen Landesprogrammen. Dahinter folgen Bayern (7), Niedersachsen (5) und Sachsen (3).

Die Ergebnisse des Smart City Atlas zeigen, dass in den Städten in großer Breite die Notwendigkeit erkannt wurde, die Herausforderungen der digitalen Transformation aller Lebens- und Wirtschaftsbereiche aktiv anzugehen und diese gemeinsam mit den Interessensgruppen vor Ort zu gestalten. Insbesondere Metropolen und Großstädte sind hierbei auf einem soliden Weg und gehen mit gutem Beispiel voran. Davon inspiriert beginnen zunehmend auch Mittelstädte mit der Entwicklung und Umsetzung einer Digitalen Agenda.

Mehr als die Hälfte der betrachteten Städte befindet sich inmitten des Prozesses, ihre Digitale Agenda auszuformulieren. Für die Vorreiter-Kommunen lässt sich zudem feststellen, dass die Notwendigkeit einer gewissen Ressourcenbereitstellung und der Anpassung von (Verwaltungs-) Strukturen erkannt wird. Als Motivation für die Umsetzung der strategischen Eckpfeiler wird nicht selten die Stärkung der Attraktivität der Stadt als Wirtschaftsstandort angeführt. Es werden zudem häufig allgemeine gesellschaftliche Herausforderungen im Rahmen einer Digitalen Agenda aufgegriffen, denen man nun mit smarten, digitalen Lösungen zu begegnen versucht

Die 50 untersuchten Städte befinden sich jeweils in unterschiedlichen Phasen. 19 haben bereits eine Digitale Agenda verabschiedet und 29 sind dabei, eine zu entwickeln. Wichtigste Themenfelder sind die Digitalisierung von Verwaltung (98 Prozent), Mobilität (92 Prozent) sowie Energie und Umwelt (86 Prozent). Leuchtturmprojekte, die die Städte selbst benennen, werden vor allem in den Themenfeldern Verwaltung (74 Prozent), Mobilität (60 Prozent) und Datenplattform (36 Prozent) realisiert.

Herausforderungen und Handlungsempfehlungen

Dass die Digitalisierung auch bei den „Großen“ kein Selbstläufer ist, zeigen die Herausforderungen, denen die Kommunen begegnen und mit denen sie umgehen. Die größten Herausforderungen auf dem Weg zur Smart City sind demnach die digitale Teilhabe, die Qualifizierung der Verwaltungsmitarbeiter und der Umgang mit Fragen zu Datenschutz, Datensicherheit und IT-Sicherheit. Die betrachteten Städte haben in diesen und weiteren kritischen Punkten bereits Erfahrungen gemacht, aus denen sich einige Handlungsempfehlungen herausarbeiten lassen. Die zentralen Aspekte sind die Klärung von Verantwortlichkeiten und die Bereitstellung von Ressourcen, um insgesamt querschnittsorientierte Rollen zu schaffen, die sich der Digitalisierung der Kommunen annehmen. Von hoher Bedeutung ist zudem eine professionelle Kommunikationsarbeit intern wie extern und Partizipationsmöglichkeiten der Stadtgesellschaft.

Die Studie wurde in Kooperation zwischen Bitkom und dem Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE sowie den folgenden 13 Partnern erstellt:

bee smart city GmbH, Capgemini Deutschland GmbH, Dell EMC (Dell GmbH), Deutsche Telekom AG, Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Esri Deutschland GmbH, FIWARE Foundation e.V., Fujitsu Technology Solutions GmbH, Hewlett-Packard Enterprise, MasterCard Europe SA, PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Robert Bosch GmbH, Stadtwerke München GmbH.