Welt-Emoji-Tag

Welt-Emoji-Tag 2021: Wenn Bilder mehr als tausend Worte sagen

Seit 2014 feiern wir jedes Jahr am 17. Juli den Welt-Emoji-Tag! Dieser Tag wurde von Jeremy Burges, dem Gründer von Emojipedia, einem Online-Nachschlagewerk für Emojis, ins Leben gerufen. Seither werden die äußerst beliebten Piktogramme jedes Jahr an diesem Tag ganz besonders zelebriert, beispielsweise durch spezielle Events oder die Wahl des beliebtesten Emojis. Zudem wird der Tag von Firmen genutzt, um mithilfe der auflockernden Emojis Werbekampagnen zu starten. Im Jahr 2017 erstrahlte sogar das New Yorker Empire State Building zu Ehren dieses Tages in »Emoji-Gelb«.

Reise zurück in die Geschichte des Emoji

Ein wichtiges Ereignis innerhalb des Versuchs, digitale Kommunikation durch grafische Elemente zu beleben, war die Erfindung des elektronischen Smileys und damit des absoluten Emoticon-Klassikers im Jahr 1982 durch den Informatikprofessor Scott Fahlman. Bei Emoticons handelt es sich um Tastenkombinationen, die verschiedene Gesichtsausdrücke darstellen, während Emojis kleine bunte Bildchen sind, die Gesichter, aber auch andere Motive und Symbole abbilden. Die ansteigende Nutzung von Instant Messaging-Diensten und sorgte dafür, dass schließlich sogenannte »Smileys« eingeführt wurden. Optisch mimten die kleinen Bildchen verschiedene Gesichtsausdrücke nach. Diese entsprachen im Wesentlichen einer Umwandlung von Emoticons in ein Bildformat. Demnach waren bereits 1997 die ersten Mobiltelefone mit Emojis auf dem Markt erhältlich. Nachdem Emojis 2010 standardisiert wurden, führten wenig später die ersten Betriebssysteme das Emoji-Keyboard auf ihren Endgeräten ein, wodurch die Popularität der kleinen bunten Grafiken rasant anstieg und in den folgenden Jahren beispielsweise dazu führte, dass das »tränenlachende Emoji« 2015 von Oxford Dictionary zum Wort des Jahres gekürt wurde und 2017 »Emoji – Der Film« die Kinoleinwände eroberte.

Emojis in der digitalen Kommunikation

Mittlerweile sind Emojis aus unserer Online-Kommunikation, vor allem im privaten Bereich, nicht mehr wegzudenken. Sie helfen uns, Aussagen zu unterstreichen – oder auch Bilder, statt Worte sprechen zu lassen. Emojis reduzieren demnach das Risiko von Missverständnissen in der digitalen Kommunikation, die ohne Mimik, Gestik oder einen bestimmten Tonfall auskommen muss, wenngleich diese in seltenen Fällen auch Verwirrung stiften können. Ob Missverständnisse durch einzelne Emojis aufkommen können, hängt also von der mehrheitlichen Wahrnehmung durch die Nutzer*innen ab. Die Bedeutung einzelner Emojis kann kontextabhängig variieren oder aber von anderen Faktoren, wie z.B. Alter, Geschlecht und Herkunft beeinflusst werden.

Wie werden Emojis interpretiert? – Unsere Studie zur Wahrnehmung von Emojis

Um das Verständnis von Emojis näher zu untersuchen, betrachtet das Fraunhofer IESE in einer Serie von Untersuchungen bereits seit 2017 insgesamt 736 Emojis hinsichtlich ihrer Vermittlung von Stimmungen und Emotionen. Zunächst erfolgte hierbei die Einordnung verschiedener Emojis in Bezug auf die von ihnen vermittelten Grundstimmungen. Nach der Einordnung der vermittelten Stimmung orientierte sich die Einordnung im zweiten Schritt an Emotionen.

Hierbei ergab die Zwischenauswertung der bisherigen Ergebnisse, dass 93 % der Emojis wahlweise eindeutig einer positiven, neutralen oder negativen Stimmung zugeordnet werden können.

Infos zum Welt-Emoji-Tag: Studien besagen, dass sich 93 % aller Emojis eindeutig einer Stimmung zuordnen lassen

Es geht aber noch genauer: Die Antwortmöglichkeiten hinsichtlich der Emojis reichen beispielsweise von Wut über Trauer bis hin zu Angst oder Freude. Das erfordert demnach eine noch konkretere Zuordnung der jeweiligen Emojis durch die Teilnehmenden. Um der Wahrnehmung von Emojis nun weiter auf den Grund zu gehen, wollen wir, die Expert*innen des Fraunhofer IESE, im Rahmen einer Online-Umfrage die einzelnen Interpretationen u bestimmten Gefühlsnuancen herausfinden.

Jetzt mitmachen! – Hier geht’s zur Studie: https://emoji-poll.de

Was wir bisher herausfinden konnten: Viele Emojis werden als sehr ähnlich empfunden

Der unangefochtene Spitzenreiter unter den gängigsten Emojis ist das tränenlachende Emoji (😂): Für 98 % der Menschen wird es als positiv und von 90 % der Studienteilnehmenden wird dieses Emoji als »lustig« wahrgenommen. Das Katzengesicht (🐱), das strahlende Gesicht mit den lachenden Augen (😁), der Daumen nach unten (👎), das wütende Gesicht (😠) oder auch das fluchende Emoji (🤬) sind für mindestens 95 % der Teilnehmenden eindeutig zuzuordnen und zu interpretieren. Dieses eindeutige Ergebnis lässt sich zudem für das lächelnde Emoji mit den drei Herzchen (🥰) sowie für das Emoji mit dem Partyhut und der Tröte im Mund (🥳) feststellen, die ebenfalls zu den am eindeutigsten gewerteten Emojis gehören..
Auch die Emoticons, die als Vorreiter von Emojis zu sehen sind, werden in aller Regel von den Nutzer*innen gleich verstanden, so zum Beispiel das klassische Smiley 😊. Nicht ganz so klar, aber mit über 90 % immer noch eindeutig, sind der Daumen nach oben (👍), das Herz-Emoticon <3, das grantige Emoji (😒) und das weinende Gesicht (😢). Dazu gesellen sich das Teufelchen (😈), das Sonnenbrillen-Emoji (😎) sowie die verschmitzt schauende Katze (😼). All diese Emojis werden von den User*innen »richtig« verstanden.

Vorsicht – Verwirrungsgefahr: Emojis mit eher unklarem Charakter

Auch wenn die überwiegende Mehrheit der Emojis einheitlich und klar verstanden wird, gibt es wiederum andere, die durchaus zu Verwirrungen führen können.
Beispiele für Emojis, die potenziell Missverständnisse auslösen könnten, sind z. B. das Emoji mit dem verschmitzten Gesichtsausdruck (😏), das schwitzende Emojis mit dem roten Kopf (🥵) oder das Emoticon, das ein gebrochenes Herz darstellt (</3). Schwierig zu verstehen, ist der Superschurke (🦹), der von vielen Menschen nicht vom Superhelden (🦸) unterschieden werden kann. Auch die drei berühmten Affen-Emojis werden sehr ungleich verstanden – ob eine Person gerade einen Witz gemacht hat, sich für etwas schämt oder Schadenfreude zeigt, ist für die Betrachtenden scheinbar alles ähnlich wahrscheinlich.

Infos zum Welt-Emoji-Tag: Die meisten Emojis werden von den Betrachtenden einheitlich wahrgenommen, allerdings gibt es auch ein paar, die zu Missverständnissen führen können

Unsere laufende Emoji-Umfrage – die »Emoji-Poll«

Mittlerweile stehen über 3.500 Emojis auf den Smartphones zur Verfügung, die zudem durch regelmäßige Updates ständig erweitert oder diversifiziert werden. Auch diese Neuerungen werden im Rahmen unserer Studie berücksichtigt, indem wir immer wieder relevante neue Emojis in die Umfrage aufnehmen.

Im Rahmen unserer Umfrage haben wir bereits mehr als 6.000 Menschen jeden Alters und aus aller Welt zu ihrem Verständnis von Emojis befragt. Zur internationalen Ausrichtung der Studie ist diese daher neben den Sprachen Deutsch und Englisch zudem auf Französisch, Spanisch und Portugiesisch verfügbar.

Unterstützen daher auch Sie unsere Forschung rund um Emojis!

 

Machen Sie mit bei unserer Umfrage unter: https://emoji-poll.de

 

Unsere Studienteilnehmenden erhalten am Ende der Umfrage als kleines Dankeschön eine bunte Sammlung von Emoji-Fakten. Seien Sie gespannt!