Das IESE prüfte den von den Safety-Ingenieuren von Robert Bosch verwendeten Ansatz und erkannte, dass es eine Vielzahl von Szenarien gab, in denen eine Change-Impact-Analyse für die Entwicklungsprozesse gemäß ISO 26262 nützlich wäre. Das IESE konvertierte daraufhin das von Robert Bosch bereitgestellte Beispielszenario in eine Digital Dependability Identity (DDI). Dies versetzte das IESE in die Lage, eine integriertes digitales Modell der relevanten Systemaspekte und der zugehörigen Sicherheitsanalyseartefakte, wie z. B. der Gefahren- und Risikoanalyse, zu erzeugen. Der wichtigste Vorteil der Umstellung auf eine DDI bestand jedoch darin, dass das Ingenieurteam des IESE die DDI-Darstellung des Modells um ein (Meta-)Modell zur Nachverfolgbarkeit der Auswirkungen von Änderungen erweitern konnte. Auf diese Weise ‚wusste’ das DDI nun, wie sich Änderungen an bestimmten Teilen des Modells auf andere Teile des Modells auswirken würden. Der letzte Schritt im Entwicklungsprozess bestand in der Schaffung einer Tool-Unterstützung zur effizienten Gestaltung der Nutzerinteraktion. Eine mit React entwickelte webbasierte Benutzeroberfläche, die mit jedem modernen Web-Browser zugänglich ist, wurde mit einem integrierten Web-Server und einem in Java geschriebenen Analyse-Backend verbunden. Die Wahl dieser Technologien ermöglichte schnelles Prototyping und lieferte gleichzeitig eine Lösung mit geringen Nutzungsanforderungen. Schließlich erstellte das IESE eine detaillierte Dokumentation, die die Verwendung des Tools, die Methodik, die Hintergrundforschung und die Evaluierungsdokumentation für das Tool auf dem Beispielsystem umfasste. Während der gesamten Projektlaufzeit stand das IESE in regelmäßigem Kontakt mit den Projektpartnern bei Robert Bosch, um sich über die Anforderungen, die Methode und den Prototyp des Tools abzustimmen.