Safety Engineering für autonome Fahrsysteme
Der Safety-Engineering-Spezialist Fraunhofer IESE arbeitete gemeinsam mit Hitachi Ltd. an Fragestellungen bezüglich der Gewährleistung der Sicherheit im Bereich des autonomen Fahrens.
Letzte Änderung:
Der Safety-Engineering-Spezialist Fraunhofer IESE arbeitete gemeinsam mit Hitachi Ltd. an Fragestellungen bezüglich der Gewährleistung der Sicherheit im Bereich des autonomen Fahrens.
Letzte Änderung:
Um was es geht:
Das Fraunhofer IESE unterstützt Hitachi im Bereich Safety Engineering für autonome Fahrsysteme
Die Herausforderung:
Die Herausforderung: Fehlende Sicherheitsnormen, Techniken und Methoden für die Absicherung und Zulassung von Fahrzeugen mit höherem Automatisierungsgrad
Die Unterstützung:
Die Unterstützung: Das Projektteam entwickelt ein erweitertes multiaspektuelles Safety Engineering mit Werkzeugunterstützung
Das Ergebnis:
Das Ergebnis: Die Inhalte der zukünftigen Sicherheitsnormen sind vorhersagbar
Ihr Nutzen:
Der professionelle Blick von außen auf das interne Safety Engineering
Bevor sicherheitskritische Systeme in Verkehr gebracht werden können, muss gewährleistet werden, dass das mit ihnen assoziierte Risiko ein akzeptables Maß nicht übersteigt. Sicherheitsnormen machen entsprechende Vorgaben und repräsentieren den Stand der Praxis bezüglich der Absicherung. Bei Fahrzeugen mit hohen Automatisierungsgraden ist es jedoch so, dass die etablierten Normen, Techniken und Methoden nicht ohne weiteres anwendbar sind, beziehungsweise nicht ausreichen. Es werden entsprechend sowohl neue und erweiterte Normen als auch neue und erweiterte Techniken und Methoden des Safety Engineering benötigt. Deshalb entschloss sich Hitachi dazu, auf die Expertise des Fraunhofer-Instituts für Experimentelles Software Engineering IESE zu vertrauen. Das Institut verfügt über Kompetenzen und Projekterfahrung im Bereich Safety Engineering für Fahrzeuge mit höherem Automatisierungsgrad. Außerdem ist das Fraunhofer IESE in laufenden Normungsinitiativen in diesem Bereich involviert.
Die relevante Norm hinsichtlich der Gewährleistung der funktionalen Sicherheit von Fahrzeugen ist die ISO 26262. Diese wurde jedoch im Hinblick auf klassische, nicht automatisierte Fahrzeuge erstellt und reicht daher nicht aus, um ein adäquates Safety Engineering für hochautomatisierte oder gar autonome Fahrzeuge umzusetzen. Künftige Normen wie die Initiative Safety-Of-The-Intended-Functionality (SOTIF) ISO PAS 21448 versuchen, diese Lücke zwischen dem derzeit von Sicherheitsnormen unterstützten Safety Engineering und dem für die Zulassung von Fahrzeugen mit höherem Automatisierungsgrad erforderlichen Safety Engineering zu schließen. Allerdings ist weder gewährleistet, dass der Umfang von SOTIF für die Schließung dieser Lücke ausreichend sein wird, noch gibt es aktuell einen Safety-Engineering-Prozess, der die notwendigen Sicherheitsüberlegungen für Fahrzeuge mit höherem Automatisierungsgrad enthält.
In einer gemeinsamen Forschungskooperation haben Forscher von Hitachi und Fraunhofer IESE den erforderlichen Umfang für zukünftiges Safety Engineering erforscht und untersucht, wie aktuelle Sicherheitsnormen und Initiativen zur Schaffung solcher Normen diesen adressieren. Basierend auf den Ergebnissen dieser Untersuchung wurden ein erster Prozess und eine Methodik für multiaspektuelles Safety Engineering mit Werkzeugunterstützung durch unser Tool safeTbox entwickelt. Die Resultate dieses Projekts wurden 2018 im Rahmen eines Vortrags bei der International Conference on Computer Safety, Reliability & Security (SafeComp) – einer der wichtigsten Konferenzen in der Safety Engineering Community – in Schweden präsentiert. Der Austausch der Ergebnisse mit der Forschungsgemeinschaft ermöglichte eine kritische Reflexion über diese und trug zur Schärfung des Bewusstseins für den vollen Problembereich des Safety Engineering für Fahrzeuge mit höherem Automatisierungsgrad bei.
Das sagt Dr. Shiro Yamaoka, Ph.D, Department Manager Hitachi Ltd.:
Dank der gemeinsamen Forschungsaktivitäten können Hitachi und Fraunhofer IESE nun die Inhalte künftiger Sicherheitsnormen im Bereich automatisierter Fahrzeuge vorhersagen und diese mithilfe einer werkzeuggestützten Methodik adressieren.