Die Unterstützung: Digitales Ökosystem zur dynamischen Planung und Realisierung von Infrastrukturbauprojekten
Die im Forschungsprojekt zu entwickelnde offene und intelligente Integrationsplattform soll alle am Bau beteiligten Organisationen, Systeme und Menschen miteinander verbinden, einen durchgängigen Datenaustausch ermöglichen und jederzeit schnelle und fundierte Entscheidungshilfen für Probleme am Bau liefern können. Dadurch wird die Transparenz für alle Baubeteiligten verbessert, die zugrundeliegenden Prozesse bei Infrastrukturbauprojekten werden optimiert und die Abläufe auf der Baustelle beschleunigt.
Ein Beispiel: Erbringt ein Bagger auf einer Baustelle unvorhergesehen weniger Leistung, so kann diese Information in Echtzeit über die Plattform an die zuständigen Prozessbeteiligten übermittelt werden. Auch Planungsänderungen können auf diesem Weg ohne Zeitverzug und Medienbruch, ggf. bis in die Baumaschinen, übermittelt werden. Das verhindert Planungsstau und ermöglicht einen durchgängig sinnvollen Ressourceneinsatz.
Um zu prüfen, ob der aktuelle Baustellenstatus dem ursprünglichen Plan entspricht, werden auch sogenannte »Digitale Zwillinge« eingesetzt – virtuelle Abbilder, zum Beispiel von Baumaschinen. Mit deren Hilfe lassen sich Probleme frühzeitig erkennen und Bauprozesse digital besser umplanen.
Als technisch-wissenschaftlicher Projektleiter kümmert sich das Fraunhofer IESE insbesondere um die Ökosystemmodellierung und die Plattformkonzeption – aber auch um die Integration Digitaler Zwillinge und um eine durchgängige Datensicherheit.
Das Ergebnis: Abbildung einer real-digitalen Baustelle in einer zentralen Plattform
Eine umfassende Verknüpfung von Daten bietet – ebenso wie ein kontinuierlicher Abgleich der Planung mit der Ist-Situation – eine große Chance für Infrastrukturprojekte. Planungsdaten werden in Infra-Bau 4.0 verknüpft und durch umfangreiche »Bauprozessdaten« ergänzt, welche die aktuelle Bausituation widerspiegeln. Somit bildet die Plattform eine real-digitale Baustelle ab und der Baufortschritt kann zeitnah erfasst, analysiert und optimiert werden.
Für Straßen- und Tiefbauer ist das eine gute Nachricht. Schließlich könnte eine effizientere Bauplanung und -umsetzung ihnen langfristig mehr Zeit – und somit mehr Aufträge – verschaffen.