KI-Technologien im Software-Engineering sind bereits weitverbreitet, da Entwickelnde und Unternehmen auf das Innovationspotenzial sowie die Produktivitätssteigerungen hoffen. Code-Assistenten wie GitHubs CoPilot, Amazons CodeWhisperer oder Tabnine versprechen eine deutliche Steigerung der Entwicklungseffizienz. Darüber hinaus bieten neuere LLM-basierte Multi-Agenten-Entwicklungsplattformen wie Devin, GPT-Pilot oder CrewAI an, einen Großteil des Softwareentwicklungszyklus zu automatisieren. Neben der erwarteten Effizienzsteigerung durch LLM-basiertes SE ist eine wichtige Motivation für den Einsatz von LLMs der Mangel an qualifiziertem Personal in den Bereichen Engineering und Assurance, der kompensiert werden muss, wenn Deutschland und Europa weiterhin führend auf dem Markt für hochwertige Softwareprodukte sein wollen. Es ist bereits absehbar, dass neue Akteure, die sich stark auf KI-Technologien stützen, die Software-Engineering-Landschaft in wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Hinsicht verändern werden. Aus wirtschaftlicher Perspektive ergibt sich die schnellere Bereitstellung von anpassungsfähigerer und billigerer Software – dies ist eines der Hauptversprechen von KI-Lösungen. Allerdings zeigt sich aus sozialer Hinsicht, dass qualitativ minderwertige Lösungen auf lange Sicht nicht nur kostspielig sind, sondern auch riskant. Dies gilt insbesondere in Bereichen, in denen Softwarefehler das Leben von Menschen und Umwelt bedrohen könnten.